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28.02.2021 Kategorie: Gemeinde

Worte zum Alltag

Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? Röm 8, 31(L)

Es ist ein mutiger Satz, den Paulus hier im Römerbrief schreibt. Da gehört Mut dazu, dies sagen zu können. Er macht den Christinnen und Christen seiner Zeit Mut und erinnert sie daran nicht aufzugeben oder zu verzweifeln. „ ‚Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein?“ Das hatten sie bitter nötig. Ihr Leben war von vielen Schwierigkeiten bestimmt. Sie waren nur eine kleine Gruppe, bedrängt von der Obrigkeit, zerrissen von den Auseinandersetzungen untereinander. Sie wussten von vielen Gefahren, die ihr Leben bedrohen konnten, kannten die Angst vor Verfolgung, Hunger, Not. Aber auch Momente der Mutlosigkeit angesichts einer Welt, die so gegen all das sprach, was sie von Jesus gehört hatten. Es gab viele Mächte, die ihr Leben bedrohten.

Paulus hatte vieles davon am eigenen Leibe erfahren, aber er wusste auch um eine andere Macht, die viel stärker war als all die anderen Mächte: Für ihn war Gott die einzige Macht, die zählte. Gott und seine Zusage. Es war das Versprechen, eine Zusicherung, dass Gott sie nicht verlassen wird. Ja mehr noch: Es gab die bedingungslose Zusage, dass Gott kommen würde, um sie zu retten und alles würde gut werden. Nach Gottes eigenen Maßstäben würde das in einer kurzen Zeit eintreten, aber mit den Augen der gläubigen Gemeinde könnte es vielleicht noch lange dauern. Doch es stand fest: Gott würde kommen und sie waren auf dem Weg dorthin.

Diese Verheißung machte ihnen Mut für ihr Leben, weil Gott an ihrer Seite war. Wenn Gott für sie war, dann konnten sie durchhalten und vielem widerstehen. Allerdings war dies keine Vertröstung auf eine spätere, bessere Welt, die irgendwann einmal kommt. Denn es gab und gibt etwas, dass dieses Kommen Gottes in die Welt erfahrbar macht.

Dies geschieht da, wo Menschen anfangen die Welt so wie sie ist nicht einfach hinzunehmen, so wie sie nun einmal ist. Sondern anfangen zu Handeln. Und wo die Welt sich verändert, ist Gott ganz nahe. Wo ein Mensch an andere denkt, wo Vertrauen und Verständnis herrschen, wo Gemeinschaft gespürt wird, wo Liebe wirksam ist, da wird Gott sichtbar.

Die Anfänge liegen im hier und jetzt und der Weg liegt noch vor uns, aber wir sind nicht allein. Wir können mutig, entschlossen, tapfer und voller Hoffnung den Weg gehen, weil Gott für uns ist und uns nichts, aber auch gar nichts von seiner Liebe trennen kann.

Beitrag von Pöpstin Pia Dittmann-Saxel