Kurnari Katari und ihre Kollegin schieben den Karren mit den zwei großen Mülltonnen durch die Gassen von Guntur, einer Stadt mit 750.000 Einwohnern in der indischen Provinz Andhra Pradesh. Die meisten Leute haben ihren Müll bereits vor die Tür gestellt, nur selten muss Kumaris Kollegin ihre Trillerpfeife benutzen. Dann erscheinen Frauen auf den Balkonen und lassen an einer Schnur ihre vollen Mülleimer hinunter.
Viele Straßenreinigerinnen sind Dalits, die früher „Unberührbare" genannt wurden, weil sie nach der traditionellen Berufsaufteilung des indischen Kastensystems den Müll entsorgten und die Toiletten reinigten und deshalb als unrein galten. Obwohl das Kastensystem in Indien offiziell abgeschafft ist, werden die Dalits immer noch vielfach benachteiligt.
Kumari Katari wurde mit 16 Jahren verheiratet. Ihr Mann starb vor einigen Jahren. Umgerechnet rund 115 Euro verdient sie im Monat. Für Kumari, die als Witwe sich und ihre Tochter allein versorgen muss, reicht das gerade so zum Leben. „Zum Glück habe ich eine Bezugskarte für Lebensmittel", sagt sie. Damit erhält sie Grundnahrungsmittel zu staatlich subventionierten Preisen. Dass sie und die anderen Straßenreinigerinnen in ihrem Viertel die Karte bekommen haben, verdanken sie einer Mitarbeiterin des Dalit Bahujan Resource Center.
Das Dalit Bahujan Resource Center, eine Partnerorganisation von Brot für die Welt, klärt die Menschen über ihre Rechte auf und unterstützt sie bei der Beantragung von staatlichen Leistungen. Die Organisation hat auch dafür gesorgt, dass Kumaris Tochter Jenamma wieder in die Schule gehen kann.
Helfen Sie mit, den „Unberührbaren" eine bessere Zukunft zu ermöglichen!
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